Für die Fans von Rot-Weiß Oberhausen war die Sache klar. Als sich die Mannschaft nach dem 3:1 (0:1) gegen Ratingen 04/19 vor der Kurve für den Einzug ins Finale des Niederrheinpokals feiern ließ, gaben sie schon mal ein eindeutiges Statement ab. „Am Tag, als Rot-Weiss Essen starb“ skandierten die Anhänger der Kleeblätter zur Melodie von „Conny Kramer“ von Juliane Werding.
Klar: Sie wünschen sich den Erzfeind RWE als Gegner im Finale am 3.Juni. Damit sind sie nicht alleine. Denn auch Oberhausens Trainer Mike Terranova hofft auf den Drittligisten aus der Nachbarstadt als Gegner. „Wir wollen das Finale gewinnen. Und am schönsten wäre es natürlich gegen Essen. Das ist doch ganz klar“, sagte Terranova nach dem Spiel.
„Da ist nochmal eine volle Kulisse. Wir haben den Pokal 2018 auch gegen Essen gewonnen. Es wäre umso schöner, wenn es dann hier zuhause ist. Wir freuen uns auf ein geiles Spiel. Und, wie gesagt: Ich würde schon gerne Essen haben.“ Essen spielt am Dienstag (28. März, 19 Uhr) gegen den Regionalligisten 1. FC Bocholt den zweiten Finalteilnehmer aus.
Nach dem RWO-Erfolg, der nach dem frühen Führungstreffer von Mike Koenders nach 21 Sekunden bis zur 60. Minute am seidenen Faden hing, musste „Terra“ erstmal tief durchatmen. Immer wieder hatte er zuvor seinen Jungs gestenreich signalisiert, ruhig zu bleiben und sich nicht in Konter locken zu lassen.
Ratingen: Fenzl - Busch, Silberbach, Spillmann, Koenders - Hirsch (57. Henrichs), Lamidi (87. Ridder), Ari (70. Nowitzki), Ilbay - Hammoud (79. Potzler), Demircan.
RWO: Davari - Fassnacht, Klaß, Öztürk (22. Holthaus), Winter - Propheter, März (78. Ngyombo), Lunga (60. Mai), Dorow (82. Rhexa) - Heinz, Kreyer.
Tore: 1:0 Koenders (1.), 1:1 Mai (60.), 1:2 Kreyer (62.), 1:3 Rexha (90.)
Gelbe Karte: Silberbach
Schiedsrichter: Fasihullah Habibi.
Zuschauer: 2375.
Das hat funktioniert. Neben den erlösenden Treffern durch den gerade erst eingewechselten Sebastian Mai (61.) und 60 Sekunden später durch Sven Kreyer hatte Oberhausen bestimmt sechs, sieben weitere dicke Chancen, den Sack frühzeitig zuzumachen. Dafür sorgte aber erst Rinor Rexha in der Schlussminute.
"Ein komisches Gefühl, mit 0:1 in die Halbzeit zu gehen.“
Zuvor hatte der Oberligist aus Ratingen allerdings noch zwei dicke Gelegenheiten zum Ausgleich. „Ich wusste, dass wir unsere Chancen kriegen und uns dann auch belohnen, wenn wir uns nicht das zweite fangen“, analysierte Terranova. „Trotzdem war es ein komisches Gefühl, mit 0:1 in die Halbzeit zu gehen.“ Dort hat Terranova die Mannschaft nach eigener Aussage nochmal „ein bisschen heiß gemacht“. Seine Anweisungen habe das Team dann auch gut umgesetzt.
Es eine Frage der Zeit gewesen, die Tore zu erzielen. „Es war ein mehr als verdienter Sieg. Wir freuen uns auf das Finale. Das war ein ganz, ganz wichtiges Ziel von uns.“ Die Mannschaft bekam anschließend etwas Gelegenheit, den Erfolg zu feiern. „Ich bin stolz auf meine Jungs. Sie sollen sich an diesem Wochenende mal etwas gönnen. Das nächste Training ist erst am Montag“, erklärte Terranova.